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Soziale Verantwortung : Corona III
07.04.2020 15:08 (1908 x gelesen)

Es gibt Verantwortliche!

Rechtsanwalt Andreas Jelden, ich, der Autor, bin kein Corona-Experte, habe aber mehrere Ärzte in der Verwandtschaft und im Freundeskreis. Darunter auch solche mit eigenen Erfahrungen mit den Gesundheitswesen in Frankreich und Italien. Folgendes sind Fakten, schlüssig und nachprüfbar und manches davon dürfte jedem nun schon aus eigener Erfahrung bewußt sein:

Mittlerweile dürften schon einige Menschen von erkälteten Freunden und Bekannten gehört haben, daß deren Arzt sie nicht testen oder getestet haben, sondern in Quarantäne schicken. Man soll mit Erkältungssymptomen ja gar nicht zum Arzt gehen und bekommt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zugesendet. Die Mehrheit bekommt davon nur einen Schnupfen und wer geht damit schon zum Arzt. Damit ist aber auch ganz klar und für jeden nachvollziehbar, daß die Aussage von Experten, Virologen und nicht zuletzt dem Robert-Koch-Institut richtig ist: Die Anzahl Betroffener ist deutlich höher, als in den Nachrichten angegeben. Die ständigen Erklärungen, warum sich die vom RKI genannten Zahlen von denen der John-Hopkins-Universität unterscheiden, wirken da doch sehr gekünstelt und fast dümmlich, jedenfalls letztlich unbrauchbar für jede Statistik, die auch nur einigermaßen richtig sein will. In Wahrheit liegt die Zahl nicht nur etwas, sondern um ein Vielfaches höher. Und es mutet angesichts der Ernsthaftigkeit, wie Politik, RKI und öffentliche Medien mit dem Thema umgehen schon äußerst überraschend an, daß die Sinnhaftigkeit flächendeckender Tests gleichzeitig als unnötig oder nicht sinnvoll bezeichnet wird.

Nach den heute, 07.04.2020 im Spiegel (online) veröffentlichen Zahlen bezogen auf Deutschland (103.375 Infizierte und 1810 Tote) ergibt sich eine Sterberat von 1,75%. Ist die Zahl tatsächlich Erkrankter nur doppelt so hoch, liegt die Sterberat bei 0,875%. Experten gehen aber von einer bis 10-fach höheren Dunkelziffer aus. Das RKI selber geht von 4,5 bis 11,1 mal so vielen Infizierten aus. Dann liegt die Sterberate nur noch bei aufgerundeten 0,39-0,16%. Also bei 3,9 bis 1,6 von 1000 Menschen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt bei 80,5 Jahren. Das Durchschnittsalter der infizierten Verstorbenen aber bei über 81 Jahren. Polemisierend könnte man sagen, Corona verlängert das Leben. Aber tatsächlich ist es auch so, daß in dieser Statistik zwar Verstorbene gezählt sind, die zum Zeitpunkt des Todes infiziert waren. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß das Virus auch den Tod herbeigeführt hat. Nur, daß die Infektion vorlag, aber nicht, daß jeder Tote nicht auch ohne Infektion gestorben wäre. Anderes Beispiel: Viele ältere und alte Männer erkranken an Prostatakrebs (etwa 63.400 Neuerkrankungen jährlich bei einer Sterberate von ca. 3%), aber nur wenige sterben daran, sondern sie sterben aus anderen Gründen und hatten gleichzeitig Prostatakrebs.

Warum aber ist die Sterberate z. B. In Italien, Frankreich und den USA so viel höher, als in Deutschland? Das liegt nicht, allenfalls zu einem minimalen Teil an einem höheren Durchschnittsalter, wie das schon für Italien begründet wurde. Der Grund ist, daß wir in Deutschland einfach ein sehr gutes Gesundheitssystem haben und unterhalten. Jetzt kann jeder sehen und verstehen, wie ein Solidarsystem, in das jeder mit seinem Sozialversicherungsbeitrag einzahlt, funktioniert: Nur so ist es möglich, jedem die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. In Italien ist das Gesundheitssystem kaputtgespart, bzw. in Süditalien in der Hand der Mafia, die es nur auf eigene Profite abgesehen hat. In Frankreich ist es „nur“ kaputtgespart. In den USA hatte ein guter Präsident eine Krankenversicherung für alle auf den Weg gebracht und ein Schwein mit einem Hund auf dem Kopf hat es sogleich als eine der ersten Amtshandlungen wieder abgeschafft. Man kann bezweifeln, daß man, zumindest Herr Trump jetzt die Fehler erkennt. Und ein Matteo Salvani darf den Zeigefinger, den er aktuell auf Deutschland richtet, gerne gegen sich selber und die italienische Regierung umdrehen. Der, dem eine Nähe zur ’Ndrangheta nachgesagt wird, der internationale Seenotretter kriminalisierte, gegen den u. a. wegen Machtmißbrauchs und Freiheitsberaubung ermittelt wird, nachdem im Februar des Jahres seine Immunität aufgehoben wurde. Er wird zitiert mit: „Wenn ein Mann nicht für seine Ideale kämpft, sind entweder seine Ideale wertlos oder er selbst". Adolf Hitler hatte auch seine Ideale... Ob jemand „wertlos“ ist, hängt wohl eher nur davon ab, welche Ideale er verfolgt. Aber kann man einen Menschen überhaupt als wertlos bezeichnen? Meiner Meinung nach ja: z. B. Kinderschänder, Vergewaltiger, Rechtsextremisten, Faschisten. Es wäre gerechter, würde man solche dem gesetzlichen Richter entziehen. Es ist kein Wunder, daß örtliche Bestatter in Italien überfordert sind, wenn die Krankenhäuser überfüllt sind, weil es zu wenige ausreichend ausgestattete Krankenhäuser gibt und alle Kranken aus einem größeren Umkreis nun im selben Krankenhaus landen und sterben müssen, weil die eigene Regierung eine schlechte ist. Salvani ist ein Lügner: Längst werden auch Italiener in deutschen Krankenhäusern behandelt.

Für mehr Transparenz dieses Aufsatzes nur noch ein Zahlenvergleich der Intensivbetten pro 100.000 Einwohner:

Berlin: 40,54

New York: 15,38

Deutschland: 29,2

Luxemburg: 24,8

Österreich: 21,8

Italien: 12,5

Frankreich: 11,6

Schweiz: 11

Großbritannien: 6,6

Es mutet fast schon unverschämt dreist an, wenn Boris Johnson nun selber eines der wenigen Betten belegt. Bei jeder Grippewelle sind Tote zu beklagen, mancherorts mehr, andernorts weniger. Warum wohl?

Dies ist auch ein Lobgesang auf unseren Sozialstaat. Ein Lobgesang auf Solidarität: Den Spruch „gemeinsam sind wir stark“ hat wohl jeder schon gehört. Er ist ganz leicht zu begreifen.

Und es ist ein Lobgesang auf die EU, die es leider noch nicht geschafft hat, alle zu überzeugen: Gerade die, die nun am lautesten gegen die EU wettern, wie Italien, wo derzeit symbolisch die EU-Flagge eingeholt wird und Großbritannien, das die EU nun verlassen hat, lassen ihre eigenen Landsleute sterben, weil sie nicht für den Fall der Fälle vorgesorgt haben. Es tut mir leid, liebe Brüder und Schwestern aus Europa: Manche haben einfach dem dummen Populismus folgend die falsche Regierung gewählt. Da doch so viele Deutschland bewundern: Warum machen es nicht alle so wie wir und tretet gemeinsam den Höckers, Weidels, Orbans, Salvinis, Trumps und co dieser Welt mit Füßen ins Gesicht, statt sie zu Volksvertretern zu wählen und Völkermord am eigenen Volk begehen zu lassen.

Und wer weiß, was und wer nicht noch alles Triebfeder der Panik ist: Es paßt chronologisch gut in den Rhythmus, den unser Kapitalismus braucht. Einen regelmäßiger Zusammenbruch, um Buchgeld zu verbrennen. Denn nur was regelmäßig wieder in sich zusammenbricht, kann auch „ewig“ wachsen. Heftige Börsencrashs passieren seit den 1980er Jahren offenbar ungefähr alle zehn Jahre: 1990/91, 2000 (Dotcom-Blase), 2009 (Lehman-Brothers), 2020 (Covid-19). Wollen wir nicht auch einmal das Wirtschaftsystem, so wie es in den Industriestaaten gelebt wird, überdenken und nicht wenigstens die Bereiche der Grundversorgung wieder vollständig zurück in die öffentliche Hand holen? Damit eine demokratische und soziale Regierung z. B. Wasser gerecht verteilen und, wo es knapp ist, zuteilen kann und es nicht der Profitgier von Nestle und co. überlassen, die diejenigen, die es sich nicht leisten können, verhungern und verdursten zu lassen? So wie manche Regierungen nun ihre Landleute auf dem Gewissen haben.

Und zum Schluß: Man sollte dringend überdenken, ob sich die Dankbarkeit, die wir nun für alle Helfer von Paketboten, Pflerinnen und Pfleger, Gesundheits- und KrankenpflegerInnen bis hin zu KassiererInnen im Supermarkt empfinden, nicht auch in angemessenen höheren Löhnen für deren teils überlebensnotwendigen Leistungen widerspiegeln sollte. Denken Sie an die Menschen in Alters- und Pflegeheimen, die nun ganz einsam sind und teilweise nicht verstehen, warum ihre Kinder und Enkel sie nicht mehr besuchen. Das ist eine unerträgliche seelische Grausamkeit in den letzten Wochen oder Monaten mancher Heimbewohner. Aber die Pflegerinnen und Pfleger sind noch da!


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