Warum verkürzt man die Schulzeit am Gymnasium, wie es auch im Dritten Reich geschah und danach wieder rückgängig gemacht wurde? In wessen Interesse und zu welchem Zweck wurde die alte Idee wieder augegriffen und umgesetzt?
G8 oder G9? Ist Schule gut? Ist Bildung wichtig? Muß man eine Pflanze aus einem Samen sorgsam und mit Geduld ziehen, damit sie Früchte trägt? Muß man erst ein stabiles Fundament herstellen, damit das Haus fest und sicher "im Leben" steht, auch morgen und übermorgen? Muß man einem Hefeteig Zeit lassen, zu gehen – zu reifen – , damit er gut ist? Braucht man solche Metaphern? Sollte man Kindern nicht Zeit geben und sie so lange wie möglich Kind sein und die Schule besuchen lassen? Kleinkind, Kindergarten, Schule, dann 45-50 Jahre Arbeit, Rente. Unbestritten erhöht jedes Schuljahr den Intelligenzquotient und die Sozialkompetenz. Das hat nichts mit Schulnoten zu tun oder ob das Abschlußzeugnis besser oder schlechter ist. Solche Zensuren sind weder besonders wichtig noch aussagekräftig. Wem dient es, die Schulzeit zu verkürzen? Oft sind kindliche Berufswünsche Feuerwehrmann, Lokomotivführer, Zirkusdirektor, Arzt, Millionär, Popstar… Ist ein 16 Jahre altes Kind in der Lage, seine Fähigkeiten zu erkennen und ernsthaft zu entscheiden, was es auch gerne in den nächsten 50 Jahre im Berufsleben macht? Auch nicht alle 18jährigen oder älteren AbiturientInnen sind dazu in der Lage. Man kann kaum sagen, wie der Alltag eines Feuerwehrmannes, Zirkusdirektors, Arztes, Ingenieurs, ... tatsächlich ist, wenn man den Beruf nicht schon seit Jahren ausübt. Viele brechen Lehre oder Studium ab und wechseln in ein anderes Fach. Schulzeit bedeutet auch Zeit, Erfahrungen zu sammeln, Wahrheiten zu vernehmen, sich auch zu interessieren und zu informieren, was es neben dem schulischen Lehrplan gibt. Schule fördert auch, indem sie fordert. Jedes Schuljahr erweitert den Horizont. Unbestreitbar bietet Schulzeit Gelegenheit, auch Dinge rechts und links des Weges zu entdecken und zu erfahren, bis sich danach der Blick auf das Berufsleben einengt. Weniger Stress, keine Eile. Ist das Berufsleben für viele nicht stressig genug? Kinder müssen dem nicht schon früher und dann auch noch länger ausgesetzt werden.
"No net hudla" sagte der Schwabe und meint damit, man muß sich Zeit lassen, Zeit nehmen. Zeit, die wir haben. Die Menschen werde immer älter. Nach der Schulzeit bleibt immer mehr Lebenszeit. Daneben wird das Renteneintrittsalter erhöht. Also noch länger für den Arbeitgeber arbeiten.
Warum G8? In der Weimarer Republik wurde das System der 9 Gymnasialstufen eingeführt. Auf G8 war von den Nazionalsozialisten unter Hitler verkürzt worden, um Kinder bzw. Jugendliche früher der Wehrmacht zuführen zu können (ähnlich wie der Grund für die ersten gesetzlichen Einschränkungen der Kinderarbeit im 19. Jahrhundert)! Sind Arbeiter nun die neuen Soldaten? 1951 wurde G8 in Westdeutschland rückgängig gemacht und bald nach dem Ende der DDR auch in diesen Bundesländern. Und Deutschland ging es gut und immer besser.
Begründungen für die Rückkehr zum G8-Intermezzo:
- Den AbiturientInnen soll es durch die Schulzeitverkürzung ermöglicht werden, ein Jahr früher eine Berufsausbildung zu beginnen und entsprechend ein Jahr früher Geld zu verdienen.
- G8 dient der Vereinheitlichung und besseren Vergleichbarkeit der Ausbildung in Europa.
- Je früher der Berufseinstieg erfolgt, desto länger zahlen Arbeitnehmer in die Sozialkassen ein und desto größer ist für Arbeitgeber das Angebot an Fachkräften.
- Was das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg hier zu G8 schreibt, könnte auch mit G9 überschrieben sein und wäre dann glaubhafter.
- Ein Schuljahr streichen bedeutet Stellen für Lehrer streichen: Der Staat spart wieder einmal im Bildungssektor.
- Die Flexibilität von berufstätigen Eltern beim berufsbedingten Umzug soll mit einer Vereinheitlichung des Schulsystems verbessert werden.
Was in jeder Begründung fehlt, ist das Wohl der Kinder. Die Befürworter haben KEIN Argument, warum es für das Kinderwohl besser sei, die Schulzeit zu verkürzen! Ist es wichtig, die Ausbildung zu vereinheitlichen oder ist nicht ein hoher Bildungsstandart wichtig? Ist es wichtig, "ein Jahr früher" Geld zu verdienen?
Argumente gegen G8:
- Eltern und SchülerInnen beklagen, für außerschulische Aktivitäten bleibe weniger Zeit
- Die Schulzeit ist belastender
- SchülerInnen zeigen vermehrt Stresssymptome bis hin zu Burnout
- Turboabi - turbolernen. Dabei ist der Lehrstoff, der in Klausuren abgefragt wird, nur ein Bruchteil des Guten, was Schule mit sich bringt
- Zeit für Fächer, die die Kreativität und die geistige und körperliche Gesundheit fördern (Kunst, Musik, Sport) ist verkürzt.
- Ein Jahr weniger bedeutet weniger Erfahrung, weniger Lernen, weniger wissen, weniger Sozialkompetenz, weniger Kompetenz, eine für die nächsten 50 Lebensjahre bedeutende Entscheidung zu treffen.
- Konkurrenzdenken wird bei den Kindern verstärkt gefördert. Die Ellbogengesellschaft ist bei den Kindern angekommen.
- Der Wegfall eines Schuljahres! Das sollte schon für sich sprechen. Ein Jahr weniger für allerlei Interessen, Ferien, in denen man auch Erfahrungen sammeln kann, ein Jahr, in dem man Sozialkompetenz und Gemeinschaftssinn ausbilden kann, die angemessene Konfliktlösung in einem außerfamiliären sozialen Gefüge üben, das dennoch Schutz bietet, natürlich Schulstoff lernen mit der Möglichkeit zu Wiederholungen, damit man nicht nur für die Prüfung lernt, sondern darüber hinaus etwas bleibt, Ein Jahr, nach dem man jedenfalls mehr von der Welt und vom Leben sehen konnte und i. d. R. weiß.
Wer befürwortet G8?
Zu lesen auf Tagesschau.de: "Der Vorwurf, G8-Schüler hätten in der Kursstufe keine Zeit mehr für außerunterrichtliches Lernen, für die Familie oder Freizeitaktivitäten im Orchester oder in Kirchengruppen, lässt sich durch unsere Daten nicht belegen", sagte Bildungsforscher Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Professor für Empirische Bildungsforschung.
Das ist ein furchtbar juristischer Kommentar: Es sagt ja niemand, es bliebe keine Zeit mehr. Es bleibt aber jedenfalls WENIGER Zeit. Kostbare Zeit, ein Kind zu sein. Zudem sind einige Kinder so belastet, daß die steigende Sorge, neben Hobbys in der Schule fehlzuschlagen, zusätzliche Aktivitäten hemmt.
Weiter auf tageschau.de: „Zwar haben Oberstufenschüler wegen des umfangreicheren Stundenplans etwa 30 min länger Schule pro Tag - dafür haben sie aber eben auch ein ganzes Jahr weniger Schule“ - Das ist nun ganz irreführend vor dem Hintergrund, daß die SchülerInnen auch ein Jahr früher mit der Berufsausbildung beginnen sollen. Daneben entspricht es angesichts der aktuellen Pobleme mit Fehlstunden und AushilfslehrerInnen nicht der Realität.
Aufruf zu G8: Renommierte Peronen mit überzeugenden Titeln befürworten G8. Ein Aufruf kann unter diesem Link im Volltext nachgelesen werden.
Ein Auszug hiervon:
In fast allen Ländern der Welt wird das Abitur nach 12 Jahren abgelegt. Eine internationale Anpassung mit kürzeren Schul- und Studienzeiten war von der Wirtschaft dringend gewünscht worden. Deshalb hatten sich fast alle Bundesländer zur Einrichtung des achtjährigen Gymnasiums entschieden.
Wir plädieren dafür, dass die Kultusministerkonferenz prüft, welche Möglichkeiten der Veränderung der Rahmenbedingungen es gibt, die die Mittelstufe des Gymnasiums entlasten. So könnte die Zahl der notwendigen Unterrichtsstunden bis zum Abitur von 265 auf 260 gesenkt werden. Jede Schülerin/jeder Schüler hätte dann in der Mittelstufe rechnerisch eine Stunde pro Woche weniger Unterricht. Die Schulen könnten auf diese Weise den Umfang des Nachmittagsunterrichts deutlich begrenzen bzw. in den unteren Jahrgangsstufen gegebenenfalls ganz darauf verzichten. (Zitatende)
Klingt überzeugend? Die Wahrheit ist darin zu lesen: Die Verkürzung der Schulzeit war von der Wirtschaft dringend gewünscht! Die Wirtschaft, das sind auch die Abgasbetrüger, Steuerverkürzer mit raffinierten Unternehmensstrukturen, Spekulationsblasenbilder, Nahrungsmittelspekulanten, Rüstungsfirmen, Nutznießer menschlicher Arbeitskraft mit teils ausbeuterischen Arbeitsbedingungen: Die Ressource Mensch soll möglichst lange zur Verfügung stehen und genutzt – benutzt werden können. Mit weniger schulischer Ausbildung kann man auch mit weniger kritischen Menschen rechnen, die weniger hinterfragen, sich Meinungen anschließen, statt sich eine eigene Meinung zu bilden und zu reflektieren. Es wird militärischer.
Es geht bei G8 nicht um das Wohl der Kinder! Im Gegenteil, es schadet den Kindern und bedroht damit auch akut die Zukunft aller.
Unterzeichnet ist dieser Aufruf u. a. von:
- Sybille Volkholz
- Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
- Prof. Hans Anand Pant
- Prof. Dr. Ulrich Trautwein
- Prof. Dr. Klaus Klemm
- Dr. Gerhard F. Braun
- Prof. Dr. Jürgen Baumert
- Prof. Dr. Jürgen Zöllner
Wer sind die Unterzeichner?
Sybille Volkholz betreute u. a. das von der Berliner Industrie- und Handelskammer im April 2000 gestartete Projekt "Partnerschaft Schule-Betrieb". Bisher kamen bereits 54 Kooperationsvereinbarungen zustande. Dabei lernen Schulklassen schon Jahre vor ihrem Wechsel ins Berufsleben die konkreten Anforderungen des Firmenalltags kennen.
Prof. Hans Anand Pant, Deutsche Schulakademie, Robert Bosch Stiftung, erzählt in einem Youtube-Video, wie schön seine Schulzeit war! Er spricht von der Notwendigkeit und den Hürden der Inklusion. Wird das leichter und besser gelingen, wenn man die Zeit dafür verkürzt?
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, ehem. Kultusminister in Sachsen-Anhalt, ehem. Schirmherr eines Projekts der Pall-Mall-Foundation, einer Stiftung des Tabak-Konzerns British American Tobacco. Ein Kind der DDR. Die Zeit schreibt: „… Zugute kam ihm jedoch, dass er sich schon zu DDR-Zeiten nie allzu sehr angepasst hatte. ...“ Andere Ansicht: Er zeigte „eine allzu angepasste Haltung zu Zeiten der DDR“. Seine Habilitationsschrift als auch die Dissertation seien „von der ersten bis zur letzten Seite dem Marxismus-Leninismus verpflichtet“ und hätten „der Stützung und Stabilisierung der SED-Herrschaft gedient“.
Prof. Dr. Ulrich Trautwein verschwiegt wissend mit seinem o. g. Zitat die Wahrheit, eine vermeidbare Mehrbelastung der Kinder. Er ist am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen beschäftigt. Er kennt die Forschungsergebnisse, auch die nachgewiesen erhöhte Konzentration des Stresshormons Cortisol bei SülerInnen seit Einführung von G8.
Prof. Dr. Klaus Klemm, Tätigkeitsschwerpunkt u. a. Bildungsfinanzierung.
Dr. Gerhard F. Braun, u. a.
- Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), Mainz
- Vizepräsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Berlin
- Vorsitzender des Fachausschusses Bildung von BDA und BDI
- Vizepräsident Industrieverband Neustadt/W. (IVN)
- Mitglied der Vollversammlung der IHK für die Pfalz, Ludwigshafen/Rh.
- Mitglied des Beirats der Deutschen Bundesbank, Mainz
- Mitglied des Beirats der Rheinland-Pfalz Bank, Mainz
- Vorsitzender des Beirats der HegerGuss Gruppe, Enkenbach
- Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Deutschen Wirtschaft
- 1988 Assistent des Vorstands RASCHIG AG, Ludwigshafen
- 1988 – 1991 geschäftsführender Gesellschafter, KOB – KARL OTTO BRAUN, Wolfstein
- 1991 – 2007 persönlich haftender Gesellschafter, KOB – KARL OTTO BRAUN, Wolfstein
- 2008 – 2013 alleiniger Geschäftsführer der Hans Braun GmbH, Komplementärin der KOB GmbH & Co. KG
- seit 2014 Mitglied des Beirats der KOB Gruppe; Chairman of the Board der KOB India Pvt. Ltd. und der KOB China Ltd.
Prof. Dr. Jürgen Baumert, der „Pisa-Papst“, u. a. ehem. Mitglied des Stiftungsrats der Jacobs Foundation, Zürich,
Prof. Dr. Jürgen Zöllner, studierter Mediziner, von 1991-2011 Politiker (SPD), von 2006 bis 2011 Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin. Ist Berlin ein Vorreiter in Sachen Bildung? Erst im Januar 2017 titelte der Spiegel: “Von null auf Lehrer - Kein Lehramtsstudium - und trotzdem im Schuldienst: Nirgendwo wechseln so viele Quereinsteiger in den Lehrerjob wie in Berlin. Beteiligte berichten von rücksichtslosem Löcherstopfen.“
Der größte Teil der Unterzeichner steht Industrie/Wirtschaft nahe. "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing", kann man nicht einfach unterstellen, aber eine Beeinflussung befürchten. Denn die Interessen der Wirtschaft sind nicht mit denen der Schule gleichgerichtet. Eher im Gegenteil. Überspitzt: Ein Arbeitgeber hat i. d. R. kein Interesse daran, daß sich seine Angestellten im Arbeitsvertragsrecht auskennen oder sich weiterbilden und für ihn als Arbeitskraft am Ende wegfallen oder etwa Ansprüche entwickeln. Und andererseits kann einem schulischen "Lowperformer" nicht von der Schule gekündigt werden, nur weil seine Noten mehr als 20 % unter dem Klassendruchschnitt liegen. Schulde fördert einen Lowperformer, ein Arbeitgeber ersetzt ihn.
Wenn sich am Schulsystem etwas geändert werden soll, darf dabei ausschließlich das Wohl und die Förderung von Schülerinnen und Schülern das Ziel sein. Die Interessen der Wirtschaft und das staatliche Interesse an Wirtschaftlichkeit bzw. Einsparungen müssen zurückstehen. Z. B. das Argument, die Flexibilität berufstätiger Eltern zu fördern, ist ein offensichtliches Beispiel: Wie schlimm es für viele Kinder ist, das soziale Gefüge einer Schulklasse, in die man sich eingelebt hat, zu verlassen, bleibt völlig unbeachtet. Schulkinder sollen für Eltern kein Hinderungsgrund sein, andernorts einem neuen Herrn zu dienen.
Bildung muß nicht wirtschaftlich sein. Dort „verpulvertes“ Geld ist immer gut angelegt. Eine Investition in die Zukunft. Denn siehe: Wer es sich leisten kann - und das sind oft Arbeitgeber - schickt seine Kinder in Eliteinternate, nach Salem, nach England usw. Das kostet teils mehrere tausend € pro Monat. Gute Bildung nur wenn man es sich leisten kann? Ist das die Zukunft oder gar schon Deutschlands Gegenwart?
Statt G8 wieder zurück zum bisherigen G9. Warum nicht zu G10? Mit Zeit für Schulfächer, die Einblick in verschiedene Berufe gewähren. Mehr Zeit für Praktika und nicht nur eine Woche Berufsorientierung in der gesamten Schulzeit. Mehr Zeit für Sozialkompetenz, für das Kindsein, für das Erwachsenwerden, für Sport, Kunst und Musik, für Freunde und Freude, für eine sorglose Kindheit, für unbefangene Neugier, für die Entwicklung der Persönlichkeit, statt sie wie ehemals von Generälen nun von Arbeitgebern frühzeitig zu verheizen.
Bildung kostet Geld. Geld, das man von Rüstungausgaben für Heckler & Koch, Krauss-Maffei Wegmann u. a. abzweigen könnte. Oder man setzt EU-Richtlinien fristgerecht um, statt Vertragsstrafen an die EU zu überweisen um u. a. die Automobilindustrie zu schonen und die Bürger weiter vermeidbaren schädlichen Abgasen auszusetzen. Oder indem man kompetente Personen Flughäfen und Konzerthäuser planen und bauen läßt statt Politiker (kaum war die zweifellos beeindruckende Elbphilharmonie fertig, schien es fast vergessen, daß sie statt veranschlagten und genehmigten rd. 70 mio. € das zehnfache gekostet hat. Der Bau des Gotthard-Basistunnels in der Schweiz erfolgte im Zeit- und fast im Kostenplan von rd. 11 Milliarden €). Inkompetenz und Korruption scheint man nichts entgegensetzen zu können oder zu wollen sondern nur in die „richtigen“ Hände zu steuern. Es sind nicht dieselben, aber es sind auch Politiker, die über das Bildungssystem entscheiden. Das allein könnte schon Anlaß zu Sorge und Zweifeln sein. Das beste,was Befürworter von G8 im Interesse der SchülerInnen sagen, ist, es gäbe nur vereinzelt vermehrt Stresssymptome und die Abschlussnoten seien auch nicht nennenswert schlechter. Das heißt aber auch nichts Gutes. Auch bei wohlwollendster Betrachtung ist G8 für das Bildungssystem insgesamt eher eine Verschlechterung. Eine Änderung sollte im Interesse des grundgesetzlich gewährleisteten Rechts auf Schule und Bildung, der Betroffenen SchülerInnen, Auszubildenden und Studierenden im Hinblick auf die Bildung und Ausbildung der Persönlichkeit und zu Berufen auf Verbesserungen ausgerichtet sein. Im Idealfalle unter völliger Außerachtlassung wirtschaftlicher Erwägungen.