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Soziale Verantwortung : Fußball-WM 2018: Rasen mit Blut und Tränen gegossen
18.06.2018 13:38 (2972 x gelesen)

Die Reihenfolge der Artikel auf spiegel.de am 18.06.2018, 12:15 Uhr:

1. Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen

2. +++ Newsblog zu Unionsstreit +++ Seehofer will bei Zurückweisungen schrittweise vorgehen

3. Trumps Einwanderungspolitik: Die Antithese zu Amerika

4. Niedergang der SPD - Genosse Gabriel hat's allein verbockt

5. Werbung für Artikel auf Spiegel+

6. - 14. (!!!) Fußball-WM 2018

Interessante aber fehlende Nachrichten und Statistiken wären doch auch, „wieviele nordkoreanische Zwangsarbeiter mußten beim Bau des Stations mitwirken“, in dem das aktuelle Spiel läuft und „wieviele nordkoreanische Zwangsarbeiter sind dabei zu Tode gekommen“. Und „wie ist die (Menschen)Rechtslage z. B. bezgl. Regimekritikern, Journalisten, Tschetschenen, Homosexuellen usw.?“ Darüber liest man (zur Zeit) kein Wort (mehr). Danach muß man wirklich gründlich suchen. Sicher: Investigative "Größen" wie Beckenbauer, die Kathar besucht haben, haben auch Russland besucht und keine Menscherechtsverletzungen beobachtet. Und die FIFA hat Menschenrechtsverletzungen „scharf verurteilt“. Wenn das nicht überzeugend und beruhigend ist.



Kein Unternehmen ist sich zu schade, die WM werbewirksam für sich zu nutzen, keine Mannschaft und kein Spieler verweigert die Teilnahme. Wo Profite lauern, werden die Achtung von Leben und Menschenwürde kaltgestellt. Bis nach der WM die FIFA mit ihrem humanitären Engagement prahlt, wenn sie - etwas sarkastisch ausgedrückt - einem Asylbewerberwohnheim einen Fußball zur Verfügung stellt. Klar, alles vergessen und vergeben, "Schwamm drüber". Jetzt soll man erst einmal wieder Fußballenthusiast sein und sich an den Spielen erfreuen. - Ich nicht. Mir wurde gestern tatsächlich erstmals wirklich (nicht nur im Geiste) übel, als das dumme Genuschel des Nationaltrainers in den Nachrichten gesendet wurde. Allen unverbesserlichen Fans noch viel Vergnügen!

Nachtrag: Herzlichen Glückwunsch zum Vorrundenaus. Eine tatsächlich einmalige Leistung. Vielleicht hilft künftig weniger popeln (siehe spiegel.de vom 28.06.2018: "Deutschlands Niederlage gegen Südkorea im Video") und beim Sprechen einfach mal nicht die Zähne zusammenbeißen.

Die Reihenfolge der Artikel auf spiegel.de am 28.06.2018, 10:00 Uhr: Artikel Nr. 1 - 12: Fußball-WM. Dann folgen eine allgemeine Stauwarnung vor den Ferien, Seehofer bei Maischberger und weitere zwei Artikel später: "Uno-Bericht: Mehr als 10.000 Kinder bei Konflikten getötet oder verletzt". Allein im vergangenen Jahr sind dem Uno-Bericht zufolge mehr als 10.000 Kinder verstümmelt oder getötet worden, wobei viele Taten von Regierungsstreitkräften begangen wurden. - Wo liegen eigentlich unsere Prioritäten? Wie B. Brecht schon fragte: "Und wo bleibt die Moral?" Ist nicht jedes einzelne dieser Kinder wichtiger als Fußball?


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